nach innen – nach außen
persönlich wachsen
im Gespräch, in Bewegung, im Handeln, in Stille
Lebens-, Konflikt- und Bezie­hungs­be­ra­tung • Alexan­der-Tech­nik • Stages-Ent­wick­lungs­pro­file und -beglei­tung

Bewusstes Sehen

Bewusstes Sehen ist die Fähigkeit, bewusst mit unseren Augen, unserem Sehvermögen und dem ganzen Sehsystem umzugehen. Im bewussten Sehen verbinden sich inneres und äußeres Sehen. Wir entdecken ungünstige Seh­gewohn­heiten und üben, diese abzulegen. Auf diese Weise stärken wir unser Sehvermögen auf natürliche Weise, integrieren unsere gesamte Wahrnehmung und unsere Präsenz im Alltag. Der bewusste Umgang mit unseren Augen, dem Sehen und unserem Vor­stellungs­vermögen hat eine umfassende Wirkung auf Bewegen, Fühlen und Denken. Die pädagogischen Prinzipien der Alexander-Technik finden auch im bewussten Sehen Anwendung. Bewusster Umgang mit dem Sehen und den Augen ist hilfreich für Menschen, die über ein gutes Sehvermögen verfügen, für Menschen, die mit mehr oder weniger stark ausgeprägten Fehl­sichtig­keiten leben, aber auch für Menschen mit stark eingeschränktem Sehvermögen oder sogar Blindheit.

Dimensionen unseres Sehsinns

Unsere Augen und unser Sehen haben viele Funktionen und Bedeutungen. Wir orientieren uns mit unserem Sehen in der Umwelt. Jeder Schritt, den wir gehen, wird geleitet und gelenkt von unserer visuellen Wahrnehmung des Bodens und der Gegenstände auf unserem Weg. Unser Sehen ermöglicht es uns, gezielt nach etwas zu greifen. Kleinste Veränderungen in der Peripherie unseres Sehfeldes veranlassen uns zu An­passungs­bewe­gungen und zu Veränderungen unseres Gehens oder Fahrens. Unser Denken und unser Vor­stellungs­vermögen sind zutiefst beeinflusst durch unsere visuelle Wahrnehmung und die inneren Bilder, die damit in Verbindung stehen. Mit unserem Sehen bewundern und genießen wir die schönen Aspekte unserer Welt und fühlen uns vielleicht zurückgestoßen von Dingen, die wir eher als hässlich oder unangenehm empfinden. Unsere Augen spielen eine wichtige Rolle in der Kommunikation mit Menschen, aber auch Tieren. Ständig interpretieren wir Gesichtsausdrücke, Blicke und Gesten anderer Menschen. Mit unseren Augen nehmen wir unzählige Informationen auf über Zeitungen, Bücher oder Bildschirme. Gleichzeitig befindet sich unser Sehsinn in ständigem Wechselspiel mit unseren anderen Sinnen: dem Hören, dem Riechen, dem Schmecken, dem Berührungssinn, der Eigen­wahrneh­mung und dem Gleichgewichts­sinn. Schließlich beeinflussen unser Sehen und die Art und Weise, wie wir mit ihm umgehen, das feinenergetische Feld, mit dem wir leben. Viele erkennen im Sehen daher auch eine spirituelle Dimension.

Sehpotenziale und Seh­gewohn­heiten

Die Potenziale des voll entwickelten Sehsinns schränken wir häufig durch Gewohnheiten ein, die wir vielleicht schon als Kinder oder im Laufe des Lebens erworben haben. Solche Gewohnheiten können sich in angestrengtem, überkonzentriertem Sehen, aber auch in einem abwesenden oder ausweichenden Blick ausdrücken. Wenn solche Gewohnheiten auf die hohen Anforderungen an das Sehen in Schule, Studium, Arbeit und Freizeit treffen, machen sie sich oftmals durch zeitweise oder chronische Beschwerden, Seh­einschrän­kungen, Kopfschmerzen oder andere Belastungen bemerkbar. Es hilft uns daher, uns unserem Sehen bewusst zuzuwenden, zu lernen unsere Augen zu entspannen und unseren Sehsinn neu zu entdecken, aufzuwecken und zu entfalten. Die Neuentdeckung unseres Sehsinns und der achtsame Umgang mit ihm ermöglichen es uns gleichzeitig, klug mit den heutigen Anforderungen an das Sehen umzugehen.

Ein innerer Zugang zum Sehen

Foto: Baum

In meinem Sehunterricht zeige ich Ihnen auf, wie Sie einen inneren Zugang zu Ihrem Sehen und zu Ihren Sehorganen finden können. Dabei gehören zum Sehen nicht nur die Augen, sondern auch die Sehnerven, der Thalamus und die Teile der Großhirnrinde, die unser Sehen ermöglichen. Sie lernen also einen direkten inneren Zugang zu Ihrer gesamten Bahn des Sehens, von den Augenlidern ganz vorne bis zum oberen Hinterkopf kennen. Sie werden vertraut mit dem manchmal überraschenden Umstand, dass ein bewusster Umgang mit unserer Sehbahn eine ausgleichende und koordinierende Wirkung auf unsere Bewegungen, unsere Empfindungen und Gefühle und unser Denken hat. Gleichzeitig lernen Sie die pädagogischen Handlungs­prinzipien der Alexander-Technik - die Selbstbeobachtung, das Innehalten und die bewusste gedankliche Selbstorientierung - in praktischer Anwendung kennen.

Geeignet für ...

Das Erlernen und die Praxis des bewussten Sehens ist hilfreich sowohl für Menschen, die ein gutes Sehvermögen haben und dieses erhalten wollen als auch für Menschen, deren Sehen in unterschiedlicher Art und Weise eingeschränkt ist und die ihrem Sehen und ihren Augen etwas Gutes tun wollen. Hilfreich ist es auch für Menschen mit sehr starken Seh­einschrän­kungen bis hin zur Blindheit.

Ein blinder Sehlehrer

Ich bin zur Sehpädagogik gekommen über meine eigenen Seh­einschrän­kungen. Im Laufe der letzten zehn Jahre habe ich mein eigenes Sehvermögen praktisch vollständig verloren. Der kontinuierliche bewusste Umgang mit meinem Sehen und mit meiner Sehbahn hat mir dabei sehr viel geholfen, mit dem Verlust meines Sehsinns so umzugehen, dass ich weiterhin ein aktives Leben führen kann und mir die Freude an diesem erhalten geblieben ist. In vielerlei Hinsicht hat mir die Erfahrung des Erblindens Zugang zu Neuem ermöglicht, das sich mir ohne diese Erfahrung vielleicht nie gezeigt hätte.


Weitere Texte und Hilfmittel zum bewussten Sehen:

Lebens-, Konflikt- und Beziehungsberatung, Alexander-Technik,
Stages-Entwicklungsprofile und -begleitung

Dr. Meinrad Rohner • Breulgasse 22, 63477 Maintal, Deutschland

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